SIYABA – Found Among Translations

Intercontinental – interdisciplinary

South Africa - Switzerland 2012-2015

Interkontinentale transdisziplinäre Kollaboration 2012-2015

SIYABA: Found Among Translations ist eine Zusammenarbeit zwischen der Schweizer Komponistin, Performerin und bildenden Künstlerin Charlotte Hug und der South African Contemporary Dance Company, Forgotten Angle Theater Collaborative (FATC), choreographiert von PJ Sabbagha.

 

Siyaba ist ein Wort mit schillernden Übersetzungen, es kann ebenso erben, stehlen, umziehen oder teilen meinen. Das transdisziplinäre Stück konzentriert sich auf Quellen, auch im metaphorischen Sinne. Es taucht ein in die Fragilität und Veränderungen durch Rituale und lebendige Traditionen auf beiden Kontinenten und die Unmittelbarkeit der universellen Kraft dieser Begegnungen und Verbindungen.

Anders als bei der klassischen Inszenierung von Musik, die in den Tanz übertragen wird, besteht die Komposition von Hug aus Son-Icons - visueller Musik. Die Tänzer entwickeln ihre Bewegungssprache anhand der Strukturen der Son-Icons Die Musik lässt sich umgekehrt von den individuellen Interpretation jedes einzelnen Tänzers inspirieren. Hug dockt an sie an, begegnet ihr mit den Stimm- und Streicherkaskaden der ihr eigenen Klangwelt - eine Heterophonie entsteht.  
So schafft sie in Begegnung mit den Tänzern einen musikalischen Aktionsraum, der sich stets für die jeweiligen choreographischen Konstellationen neu situiert. Klang, Bewegung und Bild eröffnen eine mehrdimensionale performative Übersetzung ins «Choreophonische». Wassers, Rituale, Quellen, Ursprung und Konfrontation mit den Ahnen, die jede*r Beteiligte in das Projekt einbringt, widerhallen.

Siyaba  VIDEO


Choreographie: PJ Sabbagha
Son-Icons Visuelle Komposition & Musikperformance: Charlotte Hug
Tanz: Fana Tshabalala, Thulani Chauke, Thabo Kobeli, Nicho Aphane
Licht: Thabo Pule
https://forgottenangle.co.za/

Hintergrund:
Erste Untersuchungen begannen 2012 in Nairs im Engadiner Hochgebirgstal in der Schweiz. Über zwei Monate folgte Hug dem "Quellmeister von Tarasp". Sie erlebte, wie er die Mineralqualität des Wassers prüfte und wurde auch in die Tradition eingeführt, neue Quellen mit einer Wünschelrute zu finden. Die hochmineralisierten sehr unterschiedlichen Quellen existieren nur dank den Kräften des Kontinentaldrifts, dem Ineinandergreifen der afrikanischen und eurasischen Platte. Während sie den verschiedenen Klängen und Rhythmen der Quellen lauschte, setzte sie diese in grafische Zeichnungen um. Hug brachte Quellrhythmen als visuellen Klang zurück nach Afrika.

Dank einer mehrmonatigen Artist-Residency von Pro Helvetia in Südafrika, konnte Hug mit PJ Sabbagha und den Tänzern der Dance Company FATC ortspezifische Recherchen und Arbeiten in Südafrika realisieren, wie den Sterkfontein Caves ( Höhlen der Starke Quellen) sowie den Sudwala Caves. Im Folgejahr wurde SIYABA während einer Südafrika & Mozambique-Tournee an Festivals gespielt.